Hallo, vor einigen Tagen fahre ich meinen Twingo aus der Garage und was sehe ich da? Es lag ein Halteclip am Garagenboden. Also habe ich geschaut wo dieser herkommt. Es handelte sich um einen Clip mit welchem am Twingo die äußeren Verkleidungsteile (Unterboden, Radhaus...) befestigt werden. Diese Clipshaben eine Besonderheit und zwar man kann diese einfach mit etwas Druck über die Bolzen an der Karosse schieben und sie rasten dann ein (wird in der Fertigung so gemacht), was zugleich der größte Nachteil ist. Weiter kann man diese Clips auch wie eine Schraube auf und zu drehen. Also wie schon erwähnt habe ich auf Grund des Verlustes eines Clips alle kontrolliert (Unterboden, im Motorraum, Radhäuser..). Alle waren lose!!! Also alle nachgezogen (fest gedreht). Leider ließen sich viele der Clips nicht wirklich festdrehen und sind einfach durchgerutscht . Warum? Die Haltenasen der Clips am Gewinde sind viergeteilt und viel zu schwach ausgelegt (lassen sich so in der Fertigung schneller, einfacher montieren). Also habe ich im Netz mal geschaut was es sonst so gibt (Ersatzteilpreise Renault sind ja doch fast unverschämt) und habe die auf dem Bild gefunden. Diese sind nur zweigeteilt und halten wesentlich besser. Übrigens klappert es jetzt auch weniger im Innenraum!!! Habe zwei Packen bestellt und einfach alle am Twingo ersetzt.
Lose Halteclips am Twingo
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Das kann schon mal vorkommen das so ein Halteclip / Haltestopfen mangelhaft ist und nicht hält. Die Teile sind Massenware und werden vor der Montage nicht überprüft sondern einfach aus der großen Kiste geholt und ran ans Opfer.
Wenn so ein Clip bissel verformt ist weil beim Druckguß die Temp schlecht war oder das Trennmittel in der Form nicht ausreichend war und dadurch eben Verformungen auftreten können merkt das keiner. Es ist keine Zeit im werk das zu kontrollieren. Auch werden die Dinger nur draufgedrückt und nicht nachgezogen. Aufgrund dessen das die auf ein Gewinde gesteckt werden und die Plastikrippen einfach nur über das Gewinde rasten kann es keine Spannung zwischen Clip / Stopfen und zu haltendem Teil geben, dazu müsste man den Stopfen / Clips noch ein Stück festdrehen. Das wird aber auch nicht im Werk gemacht, dazu bräuchte der Roboter zusätzlich Zeit und eine weitere Programmroutine die wieder Produktionszeit und Geld kostet. Da das alles ja auch so hält und es vor der Auslieferung des Fahrzeugs eigentlich durch die ausliefernde Werkstatt überprüft werden soll (was natürlich keiner macht) reicht das so aus wie es Produziert wird. -
So ist es. Arbeite selber in der KFZ-Industrie und da geht es um jeden Cent bzw. in der Fertigung um jede Sekunde. Alles ist so gut wie nötig (Anforderungskatalog), aber so billig wie möglich. Und wenn einige Clips nicht 100% sind, aber dafür günstiger und schneller zu montieren, dann akzeptiert man das halt (solange kein Sicherheitsrisiko daraus hervorgeht) und ggf. drückt man den Lieferanten dann noch etwas extra im Preis. Sollte es dann einem Kunden doch auffallen, dann muss das die Werkstatt richten bzw. gibt der Werkstatt einen Satz neue Clips für einige Cent (EK). Im Vergleich zu Tausenden € Ersparnis ein gutes Geschäft. Kommt der Kunde erst außerhalb der Garantie kann man 90% der (ahnungslosen) Kunden einen Clip für 3,50€ verkaufen (EK geschätzte 2-4 Cent). So verdient der Hersteller und die Werkstatt (wobei der Marken-Werkstatt auf Grund der Vorgabepreisen und hohen Einkaufspreisen über den Hersteller meist nicht so viel bleibt), nochmal etwas. Da können 10 Clips mal schnell echt teuer werden. Bei den Clips im Netz für 7€ sind ja sogar noch Versandkosten inclusive!
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Übrigens, hier noch die Clips für die Türverkleidung (wenn man mal andere Lautsprecher verbauen will). Bei Renault wollen die um die 2,50€ pro Clip. Es gehen garantiert welche beim Ausbau kaputt. Hier 20 für 15€.
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Allgemein ist zu sagen, dass im Aftermarket sehr viel Geld verdient wird (zum Teil mehrer 100% Aufschlag). Die Hersteller kaufen oft auch nur zu bzw. haben das Rad nicht erfunden. Es gibt nur wenige Teile, die exklusiv Produziert werden und nur direkt über den Hersteller (Werkstattnetz) erhältlich sind. Oft gibt es diese dogar nach eine Weile im freien Markt. Es lohnt sich zu schauen, googeln und zu suchen. Oft werden Teile selbst innerhalb der Werkstattsysteme nicht angezeigt. Beispiel: Für den Twingo bekommt man das hintere Federbein nur komplett (Federbein, Schrauben und Stützlager). Bräuchte man nun ein Stützlager für den Twingo, so müsste man alles kaufen. Nun gibt es das gleiche Lager aber auch für den Clio, wo es das noch als Einzelteil gibt (auch den Stoßdämpfer). Vergleicht man die Teile, so sind diese komplett gleich. Warum ist das so ? Verkaufs (Höherer Gewinn, größere Einkaufstabatte) und Lagerpolitik (weniger Teile = einfachere Lagerhaltung, billiger...)der Hersteller.
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M6 Muttern mit Beilagscheiben gehn auch, das hält 100% @Wulfbladerunner